Reisbach. (ez) Die offene Ganztagesschule der Maximus-von-Imhof-Mittelschule machte zum Schuljahresende einen Ausflug zum Imker, um den emsigen Tierchen über die Schulter zu schauen.
Der Vorsitzende des örtlichen Imkervereins, Albert Eberhartinger, nahm die Gruppe in Empfang und erklärte, wie das Leben im Bienenvolk funktioniert. Bienen sind sehr soziale Insekten, die in „Völkern“ zusammenleben. Oberhaupt ist die „Königin“, die allein alle Eier legt. Pro Tag sind das etwa 1500 bis 2000. Einen König hat sie dabei nicht zur Seite, die männlichen Bienen heißen Drohnen und ihre Aufgabe ist es, die Königin beim Hochzeitsflug zu begatten. Der „Löwenanteil“ im Bienenvolk sind die Arbeiterinnen, es können 50000 und mehr sein. Sie verrichten alle lebenswichtigen Tätigkeiten im Stock. Und das Aufgabenfeld ist breit, erklärte der Fachmann und fast wie bei uns. Es gibt putzende Bienen, welche, die für den Nachwuchs zuständig sind, Bauarbeiterinnen, Wächterinnen und natürlich die honigsammelnden Arbeiterinnen. Und die Biene schuftet sich wortwörtlich zu Tode, den nach etwa 35 Sammelflügen stirbt sie.
Unterscheiden lassen sich Königin, Drohnen und Arbeiterinnen in Größe und Form und wer gerne mal eine Biene „streicheln“ möchte, solle dies an Drohnen versuchen, sie haben nämlich keinen Stachel. Damit es den leckeren Honig zum „Ernten“ gibt, müssen die Damen sehr fleißig sein. Hat sie einen guten Futterplatz gefunden, „erzählt“ sie es Bienenstock mit einem Tanz weiter. Damit man etwa einen Teelöffel voll Honig auf ein Brot streichen kann, müssen die Bienen den Nektar von über 200000 Blüten sammeln. Bienen sind aber nicht nur Honiglieferant, sondern auch die Qualität des Obstes nimmt durch die Bestäubung deutlich zu.
Der Imker ist jetzt nicht nur dazu da, den Bienen den Honig „wegzunehmen“, er ist auch für die Gesundheit im Bienenvolk mitverantwortlich. Eberhartinger erklärte die verschiedenen anfallenden Arbeitsschritte eines Imkers, von der Kontrolle der Brut, das Verhindern des Schwärmens, Ableger machen und später auch die wichtige Behandlung, damit die Bienen überleben können.
Zudem braucht es aber auch die Mithilfe von der gesamten „Menschheit“. Die Honigbiene leistet alljährlich eine „Bestäubungsleistung“ von umgerechnet 150 bis 200 Milliarden Euro weltweit. Sie garantieren nicht nur in hohem Maße den Fruchtertrag in der freien Natur, sondern damit auch die Ernährung vieler Wildtiere. Im Gegenzug braucht sie aber auch ein vielseitiges Futterangebot während des Jahres, was mit voranschreitender Kultivierung und der Monokulturen immer schwieriger wird. Blühstreifen sind von großer Bedeutung, ebenso der Verzicht auf chemischen Pflanzenschutz. Jeder könne mit einem bienenfreundlichen Garten im kleinen Rahmen – auch auf Balkon und Terrasse - schon seinen Beitrag leisten.
Die Jugendlichen der offenen Ganztagsschule gingen der Bienenwelt auf den Grund.
Albert Eberhartinger gewährte einen Einblick.