Reisbach. (mb) Am Freitag stand für die 8. Klasse Ernährung/Soziales der Maximus-von-Imhof-Mittelschule eine kleine Exkursion an. Mit Fachlehrerin Sabine Waas machten sich die Schülerinnen und Schüler zu Fuß auf den Weg nach Englmannsberg zur Streuobstwiese. Hier erwartete sie Kräuter- und Umweltpädagogin Christine Aigner, um im Rahmen der „Streuobstschulwoche“ der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft sensibel für dieses Biotop zu machen.
Dabei erhielten die Teilnehmer auch wichtige Informationen zum Thema Saisonalität und Regionalität. Die Referentin hatte einen inhaltsreichen Anschauungsunterricht vorbereitet, in dessen Rahmen sie viel nachhaltiges Wissen vermittelte, nachdem alle selbst aktiv werden konnten. So erklärte sie die geschichtlichen Hintergründe und den Nutzen derartiger Wiesen. Dazu gehört unter anderem ihre Bedeutung für Erholung, für das Klima, den Boden, den Wasser- und den Windschutz. Sie sind Wasser- und Gen-Reservate.
Was den Achtklässlern auffiel, war vor allem die Größe der Bäume, die so kaum in einen Garten passen. Auch wurde der Blick darauf geschärft, dass es nicht nur verschiedene Obstsorten waren, die hier Jahr für Jahr geerntet werden können, sondern dass man diese auch in Kern-, Stein- und Wildobst einteilen kann. Derlei Flächen sind außerdem attraktive Anziehungspunkte für viele Tiere. Beim aufmerksamen Blick entdeckte man nicht nur Vögel, sondern auch Insekten, Schmetterlinge und Käfer.
Als Kräuterpädagogin konnte Christine Aigner vieles über die Kräuter, die hier heranwachsen, berichten. Die Wilde Möhre etwa ist zum Würzen geeignet, Girsch dient als Petersilienersatz und wer die Hagebutte von den Kernen befreit, kann die Schale essen. Auch auf das hier heranwachsende Obst als Lebensmittel kam man zu sprechen. Dabei erörterte Christine Aigner anhand des Apfels, dass dessen gesündeste Bestandteil die Schale ist, nachdem sich hier die meisten lebensnotwendigen Inhaltsstoffe befinden. Die Schülerinnen und Schüler pressten mittels kleiner Saftpresse Äpfel aus, wobei der Saft köstlich schmeckte. Zusätzlich verkosteten sie Butterbrote mit geriebenen frischen Hagebutten, die sich die Gruppe ebenfalls munden ließ. Bei der abschließenden Gesprächsrunde, bei der man auch ganz klassisch in Äpfel biss, freute sich die Streuobstführerin, dass die Gruppe so aufmerksam bei der Sache war und auch so viel Wissen mit einbrachte.