Keine Angst vor Hilfe

Streetworker klärten an der Mittelschule zum Thema Sucht auf.

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Reisbach. (mb) Am Freitag war Streetworker Markus Reif aus Dingolfing an der Maximus-von-Imhof-Mittelschule zu Gast. Er nahm sich am Vormittag Zeit für die Klasse 9a, um gemeinsam mit den Schülerinnen und Schüler das Thema Sucht, vorwiegend die Prävention zu behandeln. Begleitet wurde er von Igor Gehrling. Der heutige Streetworker ist selbst „Ex-User“ und konnte somit als Betroffener wertvolle Beiträge aus seinen eigenen Erfahrungen liefern.

Dabei macht man sich zunächst über den Begriff „Sucht“ an sich Gedanken; was genau dahinter steckt, wie und wann sie entsteht. So sind es oftmals Defizite gerade im zwischenmenschlichen Bereich, die derlei auslösen können. Somit folgerte man, was der Mensch braucht, damit es ihm selbst gut geht. Hierbei kamen die Jugendlichen schnell auf Werte und Ziele im Leben. Es braucht gute Beziehungen zu den Eltern und Freunden, eine angemessene Arbeit, sinnvolle Hobbys für die Freizeit und vor allem auch die Gewissheit geliebt zu werden

Beispiele zu verschiedenen Verhaltensweisen und Gewohnheiten wurden vorgetragen, etwa „Jeden Tag Sport machen“ oder „Einmal im Monat eine Zigarette rauchen“, wozu sich die Schülerinnen und Schüler positionieren mussten, ob dies unter die Rubrik „Gesundheit“ oder „Krankheit“ fällt.

Mit den neu erworbenen Erkenntnissen wurde sodann in Kleingruppe gearbeitet. Dabei machte man sich Gedanken, was Sucht verursachen und zu unkontrollierten Konsum führen kann. Hier wurden Aspekte wie Trennung, falsche Freunde, Gruppenzwang oder Streit herausgestellt.

Mit großem Interesse waren die Neuntklässler bei diesem Workshop dabei. Sie verfolgten auch aufmerksam die Erzählung von Igor Gerling, als er seine Lebensgeschichte mit „Happy End“ schilderte. Er erzählte von seiner schweren Drogen- und Alkoholabhängigkeit, die letztlich zu mehreren Straftaten führte, wofür er auch verurteilt wurde. Nach vielen Jahren schaffte er den schweren Weg heraus aus der Sucht mithilfe seines Glaubens, der Familie und der Suchberatungsstelle. Dafür brauchte er auch mehrere Entzüge und Therapien und heute ist Igor Gerling bei der Stadt Dingolfing selbst als Streetworker stundenweise im Einsatz. Er wie Markus Reif beantworteten gerne die Fragen der Schülerinnen und Schüler. Beide ermunterten sie, sich nicht zu scheuen, bei Problemen fachliche Hilfe zu suchen.

 

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Das Thema „Sucht“ stand in der 9a im Fokus.