Quali 2020 - 39 junge Menschen geben seit Montag ihr Bestes

Diese Woche wird der "Quali" geschrieben

Reisbach. Neun Jahre arbeiteten die Schülerinnen und Schüler auf diese Tage hin. Die erste Zeit wohl weniger mit dem Ziel des Abschlusses vor Augen, doch mit Voranschreiten der Jahre immer mehr. Aktuell finden die schriftlichen Abschlussprüfungen an der Maximus-von-Imhof-Mittelschule statt. Am Ende der erfolgreichen Teilnahme steht der „Qualifizierende Abschluss der Mittelschule.“ 

 

Die Doppelsporthalle wurde für diese vier Tage zum Prüfungssaal. Dazu werden die Sitzplätze täglich neu verlost. Spicken ist hier quasi unmöglich und aufgrund des großen Abstandes, der in diesem Fall nicht einmal nur Corona geschuldet ist, ist auch tatsächlich jeder auf sich alleine gestellt. Als kleines Zuckerl liegt an jedem Platz eine süße Aufmerksamkeit bereit.

 

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Am Dienstag saßen die Abschlussschüler über Deutsch.

 

 

Neuntklässler waren Vorreiter

Gemeinsam mit den Lehrkräften bereiteten sie sich bestmöglich vor. So waren die Neuntklässler auch die Ersten, die nach der Pause aufgrund der Pandemie wieder an die Schule zurückkehrten und auch durchgehend beschult wurden. Rektorin Martina Huber berichtete, dass man den Unterricht weitestgehend auf die Prüfungsfächer beschränkte. Schüler wie auch Lehrer arbeiteten sehr konzentriert. Dabei gab es immer wieder Rückmeldungen der Neuntklässler, dass ihnen das Lernen im gewohnten Umfeld deutlich leichter fiel als zuhause und sie froh waren, unterrichtet zu werden. Auch hatten sie nicht das Gefühl, dass sie durch die gegebene Situation besonders eingeschränkt waren. Die Projektprüfung in den jeweils berufsorientierenden Fächern Soziales, Technik beziehungsweise Wirtschaft wurde um eine Woche vorverlegt und fand bereits vom 11. bis 14. Mai statt. Hier wurde die praktische Arbeit verlangt. Man entschied sich deshalb dafür, weil man nicht wusste, wie sich die Einschränkungen weiter entwickeln werden. Am vergangenen Montag nun starteten die schriftlichen Prüfungen mit Englisch. Am Längsten mussten die Teilnehmer über Deutsch am Dienstag sitzen, denn hier wurde von 8.30 bis 11.45 Uhr das erlerntes Wissen abgefragt. Textarbeit mit Wahl zwischen einem Sach- und einem literarischen Text, ein Rechtschreib- und ein Sprachbetrachtungsteil standen hierbei auf dem Plan. Am Mittwoch ging es mit Mathematik weiter und am heutigen Donnerstag wird eine Stunde lang das Wissen in PCB beziehungsweise GSE abgefragt.

 

Bestmögliche Vorbereitung

Nicht nur die beiden Klassenlehrer Alexandra Thalhammer und Alois Salzberger, die auch die Prüfungsaufsicht übernahmen, hatten die Kinder gut auf diesem Weg begleitet. Vor allem die letzten beiden Jahre war der Unterricht auf diese Abschlussprüfungen ausgerichtet. Während der Zeit des „Home-Schoolings“ gab es regelmäßig Arbeitsmaterial, um das Können nochmals zu vertiefen. So hatten die Prüflinge selbst ein gutes Gefühl dank bestmöglicher Hinführung. Zwischenzeitlich begann auch für die Lehrkräfte eine intensive Zeit, denn jede Arbeit wird von zwei Personen korrigiert und in den nächsten Tagen steht fest, wer ins Mündliche muss, um die Chance zu nutzen seine Note zu verbessern. Dieser Part ist am Donnerstag, 16. Juli. Die Neuntklässler haben lediglich am Freitag nochmals einen Termin zur Bücherabgabe an der Schule und bereits am kommenden Montag ist Notenbekanntgabe. Fest steht, dass es trotz der heuer außergewöhnlichen Situation eine Abschlussfeier geben wird, wenn auch in deutlich eingeschränkter Form. Wie sie sich genau gestalten kann, wird sich bis zum Termin am Donnerstag, 23. Juli herausstellen. So gibt es wenigstens ein Highlight zum Ende der Schulzeit, wenn schon die Abschlussfahrt nach Italien, der Abschlussball und der damit einhergehende Tanzkurs ersatzlos gestrichen werden mussten. Auch wenn es die beiden Abschlussklassen diesbezüglich besonders hart traf, so gab es auch für alle weiteren Schülerinnen und Schüler in den vergangenen Monaten Einschränkungen, sei es gesellschaftlicher wie schulischer Art.

 

Schulfest entfällt

Das Schulfest, das nach Pfingsten hätte stattfinden sollen, fiel aus. Auch verschiedene berufsorientierende Maßnahmen für die siebten und achten Klassen konnten nicht durchgeführt werden. Will heißen, dass manche Praktika gestrichen wurden. Deshalb wird den jetzigen Achtklässlern im Herbst eine Woche die Möglichkeit gegeben, bei Interesse ein freiwilliges Praktikum zu machen. Die Absolventen im Übrigen haben fast ausnahmslos ihren nächsten Schritt schon vor Augen. Fünf besuchen die M10 in Landau, einige entschieden sich für die Berufsfachschule und die allermeisten haben einen Ausbildungsplatz. Die Verträge wurden bereits vor der Corona-Pandemie unterzeichnet und erfreulicherweise auch alle aufrechterhalten.