Reisbach. (mb) Am Dienstag startete an der Maximus-von-Imhof-Mittelschule das Präventionsprogramm „Nicht mit mir!“, das den Sechstklässlern helfen soll, Gefahren zu erkennen, wenn möglich zu vermeiden und sich im Notfall auch angemessen zur Wehr zu setzen
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Dass dieses Angebot möglich wurde, ist mehreren Faktoren zu verdanken. Allen voran Franziska Altweck. Der Lehrkraft ist das Thema wichtig, weshalb sie diese Sportunterricht-Selbstverteidigung organisierte. Sie konnte dafür den früheren Polizeibeamten Fritz Schweibold gewinnen. Rektorin Martin Huber Nachfrage beim Lions Club Dingolfing-Landau um eine finanzielle Unterstützung erhielt eine positive Antwort. Deshalb erschienen zur ersten Unterrichtseinheit Jugendbeauftragter Rupert Niedermeier und Schatzmeisterin Marina Badelt. Im Gepäck hatten sie einen Scheck in Höhe von 1.500 Euro, der die Gesamtkosten für diesen Kurs zum Thema Selbstbehauptung und Zivilcourage abgedeckt. Wie die beiden Geber betonten, begrüßten die Verantwortlichen dieses Angebot, nachdem der Lions Club gerade auch die Jugendförderung neben vielen weiteren sozialen Projekten hoch ansiedelt, denn „die Jugend ist unsere Zukunft“. Alles, was in diese Generation investiert werde, sei gut investiert. Erwirtschaftet werden die Gelder etwa durch die derzeit laufende Adventskalenderaktion, durch aktives Mitwirken am Adventsmarkt und andere Aktionen, wobei derlei Einnahmen für solche Zwecke wieder zu 100 Prozent weiter gegeben werden.
Martina Huber erzählte ein wenig aus dem Schulalltag. Gerade seit der Corona-Pandemie wurde dieser auf verschiedene Weis erschwert. Allein die Kosten für Busfahrten erhöhten sich enorm, auf der anderen Seite möchte man aber den Kindern doch das ein oder andere ermöglichen. Auch generell versuche man, die Familien zu unterstützen. Deshalb sei man dankbar, solche Workshops realisieren zu können, die das Selbstbewusstsein der Schüler stärke und ihnen zu Erfolgserlebnissen verhelfen. Dies benötigen sie gerade auch nach dieser schweren Zeit.
Jeweils einmal wöchentlich kommen zunächst die Mädchen und im Anschluss die Jungen in der Doppelsporthalle für einen Nachmittag zusammen, wo sie anhand des Ampelprinzips eine wertvolle Ausbildung erfahren, an deren Ende sie ein Holzbrett durchschlagen dürfen. Der Kurs besteht aus drei Säulen. Zum einen die Prävention, wobei die Schüler lernen, gefährliche Situationen zu erkennen und zu vermeiden. Dazu gehören ein Verhaltenstraining und verschiedene Rollenspiele. Im Deeskalations- und Interventionstraining wird das Thema nochmals verstärkt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erlangen soziale Kompetenzen und setzten sich auch mit sexualisierter Gewalt auseinander. Die zweite Säule ist die Selbstbehauptung durch Steigerung des Selbstwertgefühls ganz nach dem Prinzip, die eigenen Stärken zu stärken und die Schwächen zu schwächen. Dabei geht es auch darum, die Stimme gezielt einzusetzen. Um anderen helfen zu können, ist zudem die Zivilcourage ein Thema. Schließlich wird als Letztes die Selbstverteidigung geübt. Also, der Einsatz effektiver Selbstverteidigungstechniken. Vor allem Notwehr und Nothilfsmöglichkeiten und anderes mehr. Allerdings, so wünscht sich Kursleiter Fritz Schweibold, sollte dieser Bereich nie betreten werden müssen.
Sich vor Gewalt zu schützen, stellt ein wichtiges Grundbedürfnis dar. Der Kurs soll helfen, den Kindern zu vermitteln, wie sie Gefahren vermeiden, gefährliche Situationen erkennen und sich im Notfall zur Wehr setzen können. Sie sollen zu starken Persönlichkeiten heranwachsen. Auf diesem Weg stellen die drei Nachmittage einen wichtigen Baustein dar. Nicht zuletzt auch deshalb, weil es durchaus eine „etwas andere Form“ des Unterrichts ist und Fritz Schweibold es versteht, mit den Mädchen gut in Kontakt zu kommen und sie zu animieren, mutig zu sein und sich zu trauen, die gestellten Aufgaben auch tatsächlich auch umzusetzen.
Dank der Spende des Lions Clubs ist der Workshop für die Sechstklässler kostenlos.