Ort des Schreckens

Schüler besuchen KZ-Gedenkstätte in Dachau.

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Reisbach. (mb) Die Schülerinnen und Schüler der 9. Klasse der Maximus-von-Imhof-Mittelschule besuchten zusammen mit ihrem Klassenleiter Andreas Bauer und Schulsekretärin Angeline Beck die KZ-Gedenkstätte in Dachau. Sehr demütig und durchaus gespannt machte man sich mit dem Bus auf den Weg.O-Ton eines Schülers auf dem Hinweg: „Ich habe Angst vor diesem Ort.“

 

Die KZ-Erkundung wurde im Rahmen des GPG-Unterrichts im Vorfeld thematisiert und vorbereitet. Nach der Anmeldung beim Eingang wurde Klasse von einer Referentin des Josef-Effner-Gymnasiums empfangen, welche die Gruppe eineinhalb Stunden durch KZ begleitete und mit Informationen über die Gedenkstätte versorgte. Die Führung begann vor dem Tor mit dem bekannten Schriftzug „Arbeit macht frei“, wo die Anfänge des KZ erläutert wurden. Zunächst wurden politische Gefangene eingesperrt, später Homosexuelle, Zeugen Jehovas, Juden sowie Sinti und Roma. Jeder war mit farbigen Stoff-Dreiecken ausgestattet, damit die SS-Offiziere wussten, aus welchem Grund sie einsaßen. Sie mussten harte und teilweise auch sinnlose Arbeit verrichten.

 

Menschenverachtende Misshandlungen und Ermordungen waren im Lager üblich. In Baracken wurden die Häftlinge eng aneinander gepfercht und unter katastrophalen hygienischen Umständen untergebracht. Viele Krankheiten herrschten bei den ausgemagerten Inhaftierten und verursachten oftmals einen qualvollen Tod. Auf Appellplatz mussten alle bei jeder Witterung mit dünnen Häftlingsuniformen so lange draußen in der Reihe stehen, bis sämtliche Häftlinge durchgezählt waren. Als Letztes ging es zum schrecklichsten Ort für die Schüler zu den Krematorien.

 

Hier erfuhren sie, dass Sondereinsatztrupps der Häftlinge die Leichen ihrer ermordeten Mitgefangenen in einem der Krematorien verbrennen mussten und sich die Toten vor den Öfen zeitweise zu Bergen stapelten. Nebenan befand sich auch eine funktionsfähige Gaskammer, welche aber nicht zur massenhaften Tötung der Menschen durch Gas benutzt wurde. Bis heute ist diese Frage nicht endgültig geklärt, warum nicht.

 

Zum Abschluss erkundeten die sehr interessierten Besucher selbstständig das Lager und schauten sich die Hauptausstellung mit vielen ergänzenden Informationen und echten Gegenständen an. Der Film über das KZ Dachau wurde am Folgetag im Unterricht zur Nachbereitung angesehen. Die Fahrt wurde finanziert durch einen Zuschuss der Landeszentrale für politische Bildung und die Marktgemeinde Reisbach.

 

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Die Neuntklässler lernten die KZ-Gedenkstätte kennen.